Der Gründer des CJD
Professor Pfarrer Arnold Dannenmann gründete 1947 das CJD und war bis 1985 fast 40 Jahre lang sein Präsident. Er baute das CJD zu einem Werk mit über 100 Einrichtungen auf. Heute betreuen im CJD rund 11.000 Mitarbeitende an mehr als 350 Standorten Menschen in allen Lebensphasen, noch immer unter Dannenmanns Leitgedanken "Keiner darf verloren gehen!".
Arnold Dannenmann sah die Probleme der Jugendlichen in ihrer jeweiligen Zeit und suchte mit Phantasie und zuweilen Improvisation nach Lösungen. So gründete er zum Beispiel Ausbildungsjugenddörfer für heimatlose Jugendliche, entwickelte das Berufsvorbereitungsjahr für noch nicht berufsreife Jugendliche, richtete Sprachlehrgänge für Aussiedlerkinder ein und eröffnete den ersten Schulzweig für Hochbegabte in Deutschland.
Es gelang ihm immer wieder, die Mitarbeitenden zu motivieren, etwas Neues zu wagen, um jungen Menschen eine Chance zu geben. Seine Arbeit mit dem CJD ist vergleichbar mit Johann Hinrich Wichern und seinen Rettungshäusern.
1931 wurde Arnold Dannenmann ordiniert. Er begann seinen Dienst als Reichswart der Evangelischen Jungmännerbünde Deutschlands (CVJM). Zu seinem Auftrag gehörte die Übernahme der Arbeit mit den 14- bis 18-jährigen Jugendlichen. Seit 1934 war Arnold Dannenmann auch Mitglied des Weltkomitees des YMCA in Genf.
Im November 1945 besuchte Arnold Dannenmann als einer der ersten Deutschen in der Funktion eines Sonderbeauftragten für die Kriegsgefangenenhilfe des Weltbundes des YMCA in den westlichen Ländern die deutschen Kriegsgefangenenlager in England, Belgien und Frankreich. Über die Kriegsgefangenenhilfe des YMCA gelang es ihm, für die lernwilligen jüngeren deutschen Kriegsgefangenen Kurse anzubieten. Studenten dieser "Lageruniversität" erhielten nach der Heimkehr von den deutschen Universitäten zwei Semester anerkannt.
Arnold Dannenmann war bei der Gründung vieler Gremien, die sich mit Jugend- und Jugendsozialfragen beschäftigten, beteiligt. Zeitweilig war er auch deren erster Vorsitzender, bei der Bundesarbeitsgemeinschaft Jugendaufbauwerk ebenso wie etwa beim Deutschen Bundesjugendring. Er hat maßgeblich das Zeitschriftenwesen für die junge Generation nach dem Zweiten Weltkrieg mit begründet und beeinflusst.
Im Jahre 1947 gründete Arnold Dannenmann das Christliche Jugenddorfwerk Deutschlands.
1960 wurde Arnold Dannenmann bei einem Autounfall schwer verletzt. Während seines Krankenlagers legte er alle Ehrenämter nieder, behielt aber als Präsident die hauptamtliche Leitung des Christlichen Jugenddorfwerkes Deutschlands, dessen Ehrenpräsident er bis zu seinem Tode am 1. März 1993 war.
Arnold Dannenmann durfte es schließlich noch erleben, wie nach dem Fall der Mauer die ersten Jugenddörfer in den östlichen Bundesländern eingerichtet wurden. Mit großer Aufmerksamkeit hat er diese Projekte begleitet und trotz seines hohen Alters die Jugenddörfer besucht und mit den Mitarbeitenden Gespräche geführt. So ging sein Wunsch noch in Erfüllung, in ganz Deutschland Jugenddörfer zu gründen.